Workingtest am 23.06.2011  bei Angelika und Norbert Theuerkauf in Waldbröl


Workingtestseminar08 An Fronleichnam trafen wir uns mit Angelika und Norbert
zum als „Workingtest light“ ausgeschriebenen Seminar,
auf dem wir lernen sollten unsere Hunde beim Workingtest
richtig zu handeln.
Angelika und Norbert teilten uns am Morgen in zwei Gruppen auf: Schnupperer und Anfänger
(leider etwas unglückliche Bezeichnung für die Einstiegsklasse in die Dummy-Arbeit, es handelt sich um alles andere als „Anfänger“).
Obwohl die meisten von uns bereits Workingtesterfahrung
hatten und es auch um nichts ging, waren erstaunlicherweise doch alle ziemlich nervös.


Angelika drückte es am frühen Abend so aus: „Wer bin ich und wenn ja, wie viele!“
Da trainieren wir Woche ein - Woche aus viele mögliche Situationen, und unter Wettkampfbedingungen sieht es dann wieder ganz anders aus.

Mir ging das nicht anders: Ich trat mit meinem Hund Nelo in der Anfängergruppe an und wir hatten als erstes eine Suche zu bewältigen. Da Nelo ganz eigenständig arbeiten durfte, war dies eine schöne Aufgabe für uns und er machte seine Sache sehr gut. Auch bei den anderen „Anfängern“ lief es gut und die erste Nervosität war abgebaut. Als nächstes hatte sich Norbert eine etwas knifflige Aufgabe mit einem „flüchtenden Hasen“ ausgedacht, der dann im Gebüsch zu suchen war. Nelo glaubte zwar es handle sich erneut um eine weiträumige Suche und durchsuchte das gesamte hintere Waldgebiet, fand den Hasen dann aber doch. Auch die folgende Markierung auf der Wiese arbeitet er wirklich gut. Ich war zufrieden und wurde immer ruhiger. Auch das Wetter spielte mit: Zunächst sah es morgens nach Regen aus, nachdem ich dann aber meine Gummihose um ca. 11 Uhr angezogen hatte, wurde das Wetter immer besser und wärmer. Kurzfristig zog ich sie aus, woraufhin es sich bedrohlich zuzog und in der Mittagspause sogar ein Schauer niederging, fortan wurde ich dann angewiesen die  Hose anzulassen, woraufhin wir es den Rest des Tages trocken hatten.


Die gemütliche Mittagspause verbrachten wir in einer Bikerkneipe mit „Helmwaschanlage“, wir hatten verschiedene Ideen, was wir mit dieser „Waschanlage“ denn alles so waschen könnten. Nach dem gemütlichen Klönen fiel es uns allen schwer, wieder ins Gelände zu fahren, aber es warteten schließlich noch WT-Aufgaben auf uns, die gelöst werden wollten. Nach dem Mittagessen übernahm Angelika unsere A-Gruppe und nachdem es für Nelo und mich am Morgen so gut gelaufen war, kam nun die Ernüchterung (Workingtest-Strong?). Angelikas Aufgaben hatten es in sich: Erst eine Markierung im dichten Tannenwald, dann eine Markierung hinter einer Wegkreuzung, dann eine Halbblind. Die Wegkreuzung brachte Nelo total durcheinander und er wusste nicht, wo er hinlaufen sollte. Es war wirklich nicht weit, aber ich war ihm auch keine große Hilfe. Trotz meiner widersprüchlichen Pfeifensignale fand Nelo glücklicherweise das Dummy von allein, ich sag ja der Hund ist „Fehlerverzeihend“. Auch die Teamaufgabe, die als nächstes zu arbeiten war, hatte es in sich. Es handelte sich um einen Zweier-Walk-Up, bei dem zwei Dummys in die Deckung neben dem Weg fielen. Nelo sollte als erstes, vor dem zweiten Hund vorbei arbeiten (Überkreuz). Als Nelo losging sprang unser Teampartner leider ein. Wie schade, obwohl er doch so gut bei Fuß gegangen war, wollte er noch vor Nelo ans Dummy. Nelo zeigte sich davon dann recht beeindruckt, holte dann aber artig das Dummy, was er leider nicht so gut markiert hatte (Das müssen wir unbedingt noch üben).


Dann kam die Aufgabe an der wir uns die Zähne ausbissen und uns deutlich die Grenzen aufgezeigt wurden, wogegen andere „Anfänger“ diese Aufgabe wirklich gut bewältigten.
(Hut ab Frank mit Marla): Ein Dummy wurde sichtig (jedenfalls für den Hundeführer) auf einem Totholzhaufen gelegt und beschossen, dann wurde der Hund zunächst in eine kleine Suche geschickt, der Kniff: die Dummys waren unter dem Totholz vergraben. Nelo irrte etwas ziellos im Wald herum und kam mehrmals raus, um sich zu beschweren: „Mama, da ist gar nichts.“ Endlich hatte er mit viel gutem Zureden die beiden Dummys gefunden, nun sollte er das beschossen Dummy bringen. Obwohl es für mich so offensichtlich da lag, bekam Nelo es nicht so richtig in die Nase, trotz viel Pfeifen musste letztlich der Helfer einen Hinweis geben. Nett, dass wir für diese Leistung immerhin noch ein paar Trotzpunkte bekamen, wie übrigens jeder, bei dem es nicht so lief. Es gab keine „Nullen“. Im abschließenden Walk-Up auf der Wiese mit drei Hunden gönnte auch der ein oder andere dem geschickten Hund das Dummy nicht, und sprang ein. Mein Hund blieb glücklicherweise sitzen und bewies seine Steadyness, da konnte ich richtig stolz auf ihn sein. Nelo hatte dann auch am Ende die meisten Punkte zusammengetragen, was mich eigentlich ein bisschen wunderte, denn ich habe auch bei anderen in unserer Gruppe wirklich sehr gute Leistungen gesehen, auch wenn das ein oder andere vielleicht nicht so gut klappte.


 
Wie berichtet wurde, ging es zunächst in der Schnupperergruppe
etwas schwerfällig los,
während sich alle immer mehr steigerten.
Am Ende waren die meisten mit dem Verlauf des Tages zufrieden
und stolz auf die Leistung ihrer Hunde.

Waltraud und Janosch trugen am Ende den Sieg nach Hause,
wobei auch andere lobend erwähnt wurden
(z.B. Petra mit Mable, die eine wirklich gute Nase bewies).
Workingtestseminar09

v.l. Norbert, Inez mit Nelo, Waltraud mit Janosch, Angelika
 
Alles in allem hatten wir einen ereignisreichen Tag, an dem jeder sowohl die Fähigkeiten als auch die Grenzen seines Hundes sehen konnte. Wir durften in einem wunderschönen Gelände arbeiten mit einem grandiosen Weitblick über das Bergische Land bis hin zum Rhein.
Workingtestseminar01
Angelika und Norbert gaben sich viel Mühe, uns mit Herausforderungen zu konfrontieren und trugen das ihre dazu bei, dass wir einen tollen Tag hatten. Vielen Dank dafür, wir kommen gerne wieder. Und natürlich soll an dieser Stelle noch unseren drei Helfern Philipp, Regine und Manuela ganz herzlich gedankt werden, die unermüdlich Dummys warfen oder auslegten, und auch Wesentliches
zum guten Gelingen der· Veranstaltung beitrugen.

Vielen Dank dafür von allen Aktiven.


Inez Freund-Braier

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Anfänger Aufgaben:

Aufgabe 1
Es sollen 4 Dummies aus dem Suchengebiet geholt werden.

Aufgabe 2
Auf einem Waldweg geht der HF mit dem Hund frei bei Fuß neben dem Richter her. Nach etwa 10 m wird in einer Entfernung
von 10 bis 15 m ein Rabbitdummy quer über den Weg gezogen. (Der Hund sollte sich dabei setzen.)
Anschließend um 180 Grad drehen. In 10 bis 15 m wird ein Dummy mit Geräusch über den Waldweg geworfen.
Wieder um 180 Grad drehen und den Hund in das Gebiet schicken in dem „der verletzte Hase“ liegt
(Einweisen ins Suchengebiet mit Kommando voran, dann Suchenbefehl).
Wenn das Dummy gebracht wurde, umdrehen und auf das Memory schicken.

Aufgabe 3
Der HF geht mit seinem Hund frei bei Fuß neben dem Richter aus dem Wald heraus. Links große Wiese.
Nach ca. 10 m wird ein Dummy vom Waldrand aus in eine Wiese mit hohem Bewuchs geworfen.
Es werden weitere 10 – 15 m auf dem Waldweg zurückgelegt bevor der Hund auf das Dummy geschickt wird.
(Im Wald sind als Verleitung weitere Dummies ausgelegt. Der Wind kommt aus dieser Richtung.
Diese Dummies dürfen nicht gearbeitet werden.)

Aufgabe 4
Der HF steht mit seinem Hund auf einem schmalen, abschüssigen Waldweg. Hangabwärts wird eine Markierung geworfen.
Drehung um 180 Grad. Berg auf wird ein Dummy mit Schuss in den Wald geworfen (mit Geländeübergang Weg).
Drehung um 180 Grad. Die zuerst geworfene Markierung wird gearbeitet. Anschließen umdrehen und den Hund
auf die zweite Markierung schicken (Einweisen ins Suchengebiet).
Während der Hund arbeitet, wird hangabwärts auf halber Höhe zur ersten Markierung ein blind ausgelegt.
Das soll zum Abschluss dieser Aufgabe geholt werden.

Aufgabe 5
Teamaufgabe. Der Richter geht mit den beiden HF und ihren Hunden einen Waldweg entlang. Die Hunde laufen frei bei Fuß.
Nach einem Geräusch wirft der etwas hinter den Gespannen stehende Richter ein Dummy rechts in den Wald,
ein weiteres links in den Wald. Die Gruppe geht einige Meter weiter geradeaus. In ca. 20 m Entfernung fällt eine Markierung.
Der erste Hund wird auf die Markierung geschickt. Drehung um 180 Grad.
Dann wird der zweite Hund auf ein Dummy im Waldgebiet geschickt.
Der Richter sagt vorher, welches der beiden gearbeitet werden soll. Drehung um 180 Grad.
Eine Markierung wird geworfen. Die beiden Hunde arbeiten in umgekehrter Reihenfolge.

Aufgabe 6
Der HF steht mit seinem Hund auf einem schmalen, abschüssigen Waldweg.
Hangabwärts wurde ein Dummy auf Baumstämmen ausgelegt. Der Helfer beschießt dieses Dummy.
Der Hund soll zuerst in eine Suche geschickt werden. Die Dummies wurden unter Gestrüpp links vom HF im Wald ausgelegt.


Aufgabe 7
Walk on auf einer Wiese mit hohem Bewuchs.

A. Lettau