Bericht vom Wasserseminar am 1./2. Juni 2013

 

Passend zum Thema Wasserseminar bescherte uns der Wettergott ungewöhnlich viel Wasser, so dass wir schon befürchteten, es würde tatsächlich ins Wasser fallen (Hochwasser in Niedersachsen). Aber wir hatten Glück und es fand statt, wenn auch mit recht kühlem und verhangenem Wetter für diese Jahreszeit.

Und, um das Positive zu benennen, wir sind zumindest von oben alle trocken geblieben smile !

 

Zum Wasserseminar fuhren wir nach in Winsen an der Aller ins Wasserrevier von Carsten Schröder. Das Revier liegt landschaftlich wunderschön und bietet einige Teiche mit unterschiedlichsten Einstiegen von sanft bis steil, sowie Schilfinseln und wird von einem Bach durchzogen. Den ganzen Tag über haben uns Frösche und Vögelchen musikalisch begleitet, vor allem der Kuckuck war fleißig.

 

Wir haben in zwei Gruppen gearbeitet, vormittags waren die Anfänger und nachmittags die Fortgeschrittenen an der Reihe. Am Samstagvormittag wurde erst einmal eine Bestandsaufnahme gemacht:

Landapport entlang der Uferlinie, Rückruf, nicht knautschen, nicht fallen lassen, Abgabe.

Hallo, das klappt! Wir sind schließlich gut vorbereitet. Na gut, vielleicht war der ein oder andere etwas aufgeregt, aber man muss ja erstmal ankommen.

 

Dann erster Wasserapport. Nichts mit anplanschen – direkt rein. Die Uferkante ist schon recht steil. Und dann… zurück und nicht, nicht, nicht schütteln. Und noch einmal, diesmal steht der Mensch schon recht weit (ca. 20 Schritt) vom Ufer weg. Oh, ob das wohl gut geht – ja geht, puh. Und für die Streber, äh Superjunghundanwärter (ja, Bilbo/Chenok – jetzt rot werden) gleich noch mal auf die Schilfinsel. Auch alle anderen haben ihre Aufgabe gut gemeistert, die üblichen Baustellen waren zu beobachten und wurden bearbeitet. Der eine spuckt das Dummy aus, um sich zu schütteln, der andere spuckt’s uns vor die Füße und die Moral von der Geschicht: Der Mensch ist schlicht zu ungeschickt! Will heißen, passt auf, was ihr eigentlich belohnt. Aber zwei große Überraschungen gab es dann doch. Anton und Lennox, eigentlich zwei totale Wasserratten, auf die wir blind gewettet hätten, haben uns verblüfft. Komische Plastikdinger aus dem Wasser holen, nicht mit uns. Ich denk wir sind zum Dummytraining und dann aus Hundesicht kein Dummy da, nur gruselige, schwarzweiße oder orange Plastikteile. Da war Überredungskunst gefragt - und zum Glück erfolgreich - und beide haben zu ihrer alten Form zurück gefunden.

Wir Menschen dann auch wieder… dank Manuels flüssigem Aufmunterer smile.

 

Den Anfängern stand am Nachmittag das Revier zum Üben zur Verfügung, was wir auch fleißig genutzt und genossen haben.

 

Die Fortgeschrittenen haben an Teamaufgaben gearbeitet. Schwierigere Einstiege, weitere Strecken, Suche im Schilf, Apporte über Wasser-Land-Wasser-Stellen, soweit ich das gesehen habe (wir haben ja weiter geübt).

 

Abends haben wir beim gemeinsamen Abendessen noch lustig geklönt und den Abend bei einem gemütlichen Gläschen ausklingen lassen.

 

Sonntagvormittag ging es für die Anfänger dann richtig los. Es wurden verschiedenste Wasseraufgaben gearbeitet, aufgebaut in Form eines Zirkeltrainings mit 3 Stationen. Eine Landstation mit sichtig ausgelegtem Dummy. Zur Lauflinie verlief linkerhand der Bach mit Fließrichtung zum Dummy. Die Lauflinie des zweiten Hundes verlief rechtwinklig zu der von Hund 1. Für Hund 2 wurde eine Markierung in den Bach geworfen, der Abstand zum Ufer betrug ca. 20 Meter. Hund 2 wurde geschickt, Hund 1 musste steady sein, da ihn Hund 2 hinterlief, das Dummy in seinem Rücken ins Wasser platschte und ihn durch die Strömung linkerhand überholte. Manche Hund nahmen auch den Landweg hin oder zurück, besonders schwer für Hund 1. Dann musste Hund 1 die Landstrecke noch mal als Half-Blind gehen. Jetzt lag die Schwierigkeit in der Wasserablenkung, auf die er ja durch Hund 2 aufmerksam gemacht wurde. An Station 3 wurde dem Hund vor dem Dummy von Hund 1 eine Markierung ins Schilf geworfen, die er als Memory-Mark zuletzt holen durfte.

 

Dann ging es weiter zum großen Teich eine Teamaufgabe mit drei Hunden. Hier war Steadiness und paralleles Arbeiten gefragt. Dem einem Hund wurde eine weite Markierung an den Schilfrand geworfen und dort angelangt, fiel eine Verleitmarkierung für den zweiten Hund, welcher dann auch zeitig geschickt wurde. Hund 3 bekam seine Markierung als Hund 2 in etwa am weitesten Punkt seines Weges angelangt war. Das hat bei allen eigentlich sehr gut geklappt. Höchsten musste mal etwas abgesichert und vielleicht ein, zwei Einsprungversuche vereitelt werden. Nur Mola hat es bei der Toller-Ehre gepackt, als Anton gemütlich zum Dummy schwamm und gedacht, „das kann ich schneller“. Wer’s noch nicht wusste, auch Hunde können verdutzt gucken. Anton schaltete den Turbo ein und…. hat es geschafft – das Dummy blieb sein!

 

Weiter ging es mit einer Zweierteamaufgabe. Eine ca. 50 Meter lange Strecke mit drei Markierpfosten, am Ende stand Carsten. Also als Zweimann-Walk-On los bis zur ersten Stange, wo für den linken Hund eine Markierung linkerhand in den Rücken ins tiefe Wasser an den Schilfrand geworfen wurde. Auf dem Rückweg fiel eine Markierung linkerhand voraus ins Schilf für Hund 2. Seitenwechsel, Walk-On zur 2. Stange, dasselbe und Walk-On zur dritten Stange. Der „landseitige“ Hund soll voran geschickt, abgestoppt und dann links ins Schilf geschickt werden. Also hier war zumindest bei meinem Hund und Team die Luft langsam raus und das Einweisen erwies sich als sehr schwierig. Also noch mal gerade voran auf das Dummy im Schilf und gut sein lassen.

 

Die letzte Aufgabe war ein Überwasserapport mit steilem Einstieg aber recht leichtem Umweg über Land, den unsere Hunde natürlich nicht nehmen sollten, auch nicht auf dem Rückweg. Der erste Durchgang erfolgte als Markierung, dann Half-Blind mit Anzeige, zuletzt als Half-Blind. Frank, der hier den sportlichen Helfer gegeben hat, hat es bei fast allen Hunden geschafft ihnen den Rückeinstieg leicht zu machen. Einzig an Janosch, unserem Schlitzohr, ist er gescheitert. Doch wer Janosch kennt, weiß, dass er dieses Wochenende richtig Spaß hatte und für Frauchen alles gegeben hat. Aber… auch Hund muss sich treu bleiben, da verzeihen wir ihm doch den kleinen Umweg smile.

 

Damit war das Wasserseminar für uns beendet. Die meisten haben sich noch ein heißes Süppchen oder bzw. und ein Stück selbstgebackene Torte im Cafe von Gut Sunder gegönnt, noch ein wenig geklönt und sich dann auf die Heimreise gemacht. Wir haben noch ein wenig bei den Fortgeschritten gespickt.

 

Diese haben am Nachmittag an den parallelen Teichbecken gearbeitet. Dabei standen sich jeweils 3 Teams versetzt gegenüber, dann flogen einem die Dummys um die Ohren. Zwischen den Teams ins Wasser, hinter den Teams ins Wasser und über die kurze Kante des Beckens an Land. Hier ging es um schräges Voran und darum, die Wassereinstiege anzunehmen sowie auch auf dem Rückweg die Land-Wasserwechsel zu laufen. Zudem mussten die Hunde zwischen den anderen Teams hindurch geschickt werden, was hohe Steadiness und viel Vertrauen braucht. Einige Teams haben dann noch eine Ente apportiert, welche mangels Flugtauglichkeit von Carsten mit dem Boot ausgelegt wurde. Mal musste sie aus dem Schilf geborgen werden, mal von einer kleinen Insel, aber auch das war für unsere Profis kein Problem. Zum Abschluss haben sich Manuel und Frank samt Odin noch zu einer kleinen Bootsfahrt überreden lassen. Dann flog die Ente aus dem Boot, Odin hinterher und mit Ente im Maul wieder zurück. Von Herrchen beherzt am Fellkragen gepackt, hat er auch den Einstieg zur Rückfahrt nicht verpasst.

 

Gott sei Dank (… und wider Erwarten smile ) seid Ihr alle ohne zu kentern und fast trockenen Fußes wieder an Land gegangen. Wenn auch das versammelte Ufer-Publikum mit gezückten Handys auf andere Bilder gelauert hatte…

 

Katrin Bartel