3. interner Workingtest des RTD



WT2015 Janosch



Ich, Janosch, blond, charmant, stattlich und wohlgestaltet, liebe meine Futterschüssel, alle Mädels, den Wurzel aus den Ruhrnachrichten, ach ja, auch mein Frauchen und möchte vom letzten WT berichten.







Es fing alles sehr vielversprechend an, es ging Richtung Schloß Steinhausen – „Hey“, dachte ich, „Klasse, gleich geht wieder die Superwanderung los mit den netten Mädels!“ Von wegen, am Parkplatz angekommen, witterte ich sofort: „Zuviel Adrelanin in der Luft für einen simplen Spaziergang, zuviel Survivalgepäck bei den Zweibeinern, es riecht nach Arbeit, könnte ein WT werden!“ Ich mache ja alles mit für mein Frauchen, aber bitte, bitte nicht wieder die rosa Söckchen anziehen für den Strafparcours wie beim letzten WT!!!

Schnell war der Parkplatz voll mit uns Fellträgern und ihren Menschen, ich wurde respektvoll und freundlich begrüßt von meinen Kumpels, so gehört sich das!

Das gesamte RTD -Rudel versammelte sich vor dem „Kuhstall“ und lauschte andächtig dem „Wort zum Sonntag“, gesprochen von den Alphas.

Mein Chef Manuel sprach vom „Spaß haben“ – Klasse! dachte ich – von Erstlingen, die zum ersten Mal WT – Luft schnuppern könnten, von Dreierteams, bestehend aus Schnupperern, Anfängern und Fortgeschrittenen. Es wurde richtig spannend, als wir aufgerufen wurden und mir zwei süße Mädels zugeteilt wurden, das helle Schnuppermädchen Insa und die dunkle „Anfängerin“ Marly, ich liebe die Abwechselung! Und Spaß sollten wir ja haben, hat Manuel gesagt! Wir erhielten noch eine Leckerchentüte, einen „Joker“, den fast alle wie einen kostbaren Schatz behielten nur wegen irgendwelcher geheimnisvoller 10 Punkte, versteh’ einer die Menschen!



Auf in’s Gelände! Auf in die Wartezone! Da kann man chillen, sich langweilen, pennen, beobachten, Leckerchen erbetteln, sich streicheln lassen, vorbeikommende Mädels checken, die Jungs dagegen mal kurz anschauen: „Wollt ihr Streit? Ich will keinen!“ Funktioniert bei mir immer, die denken wohl: wenn der mit seinen Kilos mir nahekommt, bin ich platt! So wartet man still vor sich hin, heißt ja auch „Wartezone“. Ja, bis man dann „drankommt“.



Auf in die erste Aufgabe mit Heike als meine Richterin, welche Freude, und Spaß wollte ich haben!

Unser Dreierteam stand brav nebeneinander auf einer großen Wiese, vor uns in einiger Entfernung wuselten einige Zweibeiner herum und benahmen sich mal wieder äußerst merkwürdig, das ist immer sehr lustig: sie lärmten herum mit „juhu“ und Entengequake oder was sie dafür halten, warfen jede Menge grüner Säckchen in die Luft und hoben sie wieder auf. Ich beobachtete das muntere Treiben genau, aha, 13 Dummies in die Luft geworfen, 10 aufgehoben, bleiben drei für uns, die wir wohl holen sollten, pille palle! Insa und Marly brachten brav, für mich war das letzte Dummy gedacht. Ich fand es natürlich gleich, aber wo blieb der Spaß? Erst mal der Mülltüte am Zaun ein paar Takte sagen –„Wuff, du gehörst da nicht hin!“ – dann zu den lustigen Zweibeinern gelaufen, entfaltete meinen ganzen Charme: „Ich bin ein armer, ausgehungerter Hund und tausche Dummy gegen Leckerchen!“ - nix mit lustig, null Reaktion – und von weitem kamen unfreundliche Schwingungen von Frauchen und Heike, das mit dem Spaß hatte ich wohl falsch verstanden. Na gut, bin etwas beleidigt zur Herrschaft getrottet und habe das blöde Dingen abgeliefert.

Frauchen beschreibt diese Aufgabe nun etwas genauer.



Aufgabe 1

Drei Gespanne stehen nebeneinander, der Schnupperer darf angeleint bleiben.
In etwa 80 Metern Entfernung wird ein Treiben simuliert. Es werden Dummies geworfen, bis auf drei wieder aufgehoben. Der Schnupperer darf zuerst holen, dann der Anfänger, das Letzte holt der Fortgeschrittene.



Inzwischen hatte auch ich kapiert: Ein bisschen ernster sollte ich die Arbeit doch nehmen und ich wollte mein Frauchen doch nicht enttäuschen. Versprochen, ich bin doch ihr lieber Janosch!

Auf in die nächste Aufgabe, die haben wir Drei ruckzuck erledigt. Ein Säckchen fiel mal wieder vom Himmel, das Insa sofort holte, Marly raste in die gleiche Richtung, wo sie wunderbarerweise auch eins fand und ich wurde voran in den Wald geschickt. Das ist ganz einfach, nur laufen, laufen, bis Frauchen pfeift, was ich tun soll. Theoretisch! Oft habe ich das Dummy schon, bevor ich einen Ton von ihr höre, ich bin ja sowieso schlauer. Schnell hatte ich gefunden und sofort gebracht, die Helfer ignoriert, von denen kriegt man ja doch nichts!



Aufgabe 2

Das Team steht auf der Wiese nebeneinander. Der Schnupperer holt eine Markierung, der Anfänger wird auf das Halbblind, der Fortgeschrittene voran auf ein Blind in den Wald geschickt.



Danach packte unser Team seine Siebensachen zusammen – was unsere Menschen so alles mitschleppen - und wir zogen um in ein anderes Gelände, keine Heike mehr, ein anderer Alphamensch namens Hagen erwartete uns. Da musste ich mich ein wenig für mein Frauchen fremdschämen, als sie ihn fragte, ob es für uns so was wie Seniorenrabatt gäbe. „Wenn Frauchen 90 sei, könne sie ja mal wieder fragen“, war seine Antwort. Wie ich sie kenne, kommt sie dann glatt sogar mit einem Rollator an!

Bei der dritten Aufgabe standen wir Drei auf einem Weg wieder dicht beieinander, vor uns eine Böschung, dann eine Wiese, hinten ein Wald. „Mal sehen, was sich die Alphas für uns ausgedacht haben, ihre Aufgaben sind ja manchmal ganz schön trixi!“ Die süße Insa durfte suchen, dauerte etwas, ehe sie merkte, dass das grüne Teil ganz vorne lag, hab’ mich echt mit ihr gefreut. Dann wurde mal wieder ein Dummy in den Himmel geworfen, und Marly durfte holen. Sie raste wieder los wie eine Rakete, sie ist noch zu jung, sie hat noch nicht gemerkt, dass Dummies weder fliegen noch weglaufen können, die bleiben schlicht und einfach doof liegen, warum dann die Eile? Sie sauste bis zum Waldrand und kam mit Beute zurück –wo hatte sie das Dummy bloß her? Dann wurde ich voran geschickt, ich lief gemütlich los und wartete auf Anweisungen und schon hatte ich das Dummy in meiner Nase – wieso kam mal wieder kein Suchenpfiff, ich bin doch schlauer als mein Frauchen! Unser Richter fand das Ganze sehr lustig.



Aufgabe 3

Das Team steht nebeneinander auf einem Weg, direkt davor eine dicht bewachsene Böschung, dahinter eine Wiese, in etwa hundert Metern Entfernung der Waldrand. Der Schnupperer wird in die Suche in die Böschung geschickt, der Anfänger holt eine Markierung auf der Wiese. Der Fortgeschrittene wird eingewiesen auf ein Blind am Waldrand.



Zurück ging’s wieder in die Wartezone. Ich schaute mich um: Die Zweibeiner wirkten etwas müde, es wurde auch nicht mehr soviel gequasselt, selbst mein Frauchen war ab und zu auch mal still, keine Kondition! Da rollte ich mich auch ein, schloß die Augen und träumte von einer bis oben gefüllten Futterschüssel.

„Auf, Janosch“, mitten im schönsten Traum! Und wieder stand unser Team nebeneinander, die Insa holte eine Markierung, dann wurden zwei Dummies geworfen, eine weit und eine ganz, ganz weit. Wir mussten brav bei Fuß zu einer Stange laufen und Marly brachte ruck-zuck das nicht ganz so weite Dummy, das ich eigentlich holen wollte.Dann wieder schön bei Fuß zur nächsten Stange, wenn ich will, dann kann ich das! Ich hatte es befürchtet: ich soll den weiten, weiten Weg laufen zu dem blöden Dingen. Ich hatte mir nur nicht genau gemerkt, wo es liegt, war etwas abgelenkt. Ich marschierte also los und lief und lief, drehte mich um und fragte:„Frauchen, wirklich noch weiter?“, kein Erbarmen, „back“ hörte ich, „na gut, wenn sie meint“, dann noch mal nachgefragt und noch mal „back“, und schon hatte ich das Teil in der Nase, ach, und den ganzen weiten, weiten Weg zurück. Aber unser Team hatte geliefert!



Aufgabe 4

Das Team steht auf einer Wiese nebeneinander. Für den Schnupperer wird eine Markierung geworfen, die sofort geholt werden darf. Es werden zwei Markierungen geworfen, eine kurze und eine weite. Mit Fußarbeit gehen alle etwa 10 Meter in Richtung Wald, dort wird der Anfänger auf die kurze Markierung geschickt. Mit Fußarbeit geht es wieder etwa 10 Meter bis zum Waldrand, wo der Fortgeschrittene auf die weite Markierung geschickt wird.



Und wieder die Wartezone! Inzwischen stand ich kurz vor dem Hungertod, versuchte all meine Tricks, den netten Menschen um mich herum ein bisschen Nahrung zu entlocken, ich kann das so gut, manche können dann nicht widerstehen. Aber unser Team wurde noch einmal gefordert. Wieder auf der Wiese nebeneinander, aber diesmal mit größerem Abstand. Ich traute meinen Augen nicht, als über den Kopf von Insa von hinten ein Dummy geworfen wurde und, es war nicht zu glauben, ihr Frauchen mußte es holen, Insa durfte sitzenbleiben! Warum bekomme ich nicht solche Aufgabe? Dann mussten wir nebeneinander bei Fuß laufen, schön langsam, stehenbleiben, Marly durfte eine kurze Markierung holen, wieder brav bei Fuß, stehenbleiben und ich musste mal wieder die lange mir merken. Haben wir aber alle Drei prima gemacht.



Aufgabe 5

Die drei Gespanne stehen auf einer Wiese mit größerem Abstand nebeneinander.
Über den Kopf des Schnupperers wird ein Dummy geworfen. Der Hund bleibt sitzen, der Führer holt das Dummy
Es beginnt ein Walk up. Der Anfänger holt eine kurze Markierung, der Fortgeschrittene eine lange.



Endlich zum Auto, endlich die Futterschüssel, nicht so voll wie im Traum, aber immerhin! Was hat Manuel gesagt: Es soll auch Spaß machen! Ganz ehrlich: es hat es wirklich, mach’ ich sofort wieder.

Zum Abschluß ging es in den „Kuhstall“, wo wir Hunde unter den Tischen liegen durften und wo von den Tischen die köstlichsten Düfte unsere Nasen umschmeichelten. Warum fällt nicht mal etwas herunter von den Köstlichkeiten? Wir waren so müde und konnten nicht in Ruhe schlafen, weil immer wieder die Menschen mit den Händen laute Geräusche machten. Nur Mola fand das toll, jedes Mal sang sie melodisch dazu. Ich glaube, es ging mal wieder um Punkte, scheinen irgendwie wichtig zu sein – versteh’ einer die Menschen! Zum Schluß musste ich noch zum Fototermin mit meinen Mädels.

Zu Hause angekommen, bin ich gleich ins Koma gefallen. Leute, es war ein toller Tag. Mein Frauchen wollte noch etwas schreiben.





Liebe Organisatoren des 3. WT

Im Namen aller Teilnehmer danke ich euch für eure Mühe und Arbeit, die uns diesen schönen Tag nie vergessen lassen. Nur wer schon einmal so etwas organisiert hat, weiß von den umfangreichen Überlegungen, die man anstellen muß, damit so eine Veranstaltung reibungslos gelingt, und bei der Durchführung muß man noch sehr häufig improvisieren Das fängt an mit der Beschaffung des Geländes und hört auf mit K…Tüten. Das ist auch die Antwort darauf, warum so selten Ähnliches angeboten wird in anderen Bezirksgruppen. oder Retrievertreffs. Vielen, vielen Dank. Waltraud